Vatikan
Vatikan
Giovanni Battista de Rossi (23. Februar 1822 – 20. September 1894) war ein italienischer Archäologe, der sich nicht nur in seinem Fachgebiet, sondern auch darüber hinaus einen Namen machte. Seine bedeutendste Entdeckung war die Wiederentdeckung der frühchristlichen Katakomben.
Geboren in Rom als Sohn von Commendatore Camillo Luigi De Rossi und Marianna Marchesa Bruti, interessierte sich De Rossi früh für christliche Antiquitäten. Er besuchte die Toscana und war von den dortigen Kunstschätzen fasziniert. Anschließend studierte er Philosophie am Collegio Romano und absolvierte ein Jurastudium an der Sapienza, wo er den Doktortitel in beiden Rechten erwarb.
De Rossi unternahm 1841 unter der Führung des Jesuiten Giuseppe Marchi seinen ersten Besuch in einer der damals vernachlässigten Katakomben. Trotz des Altersunterschieds setzten De Rossi und Marchi ihre archäologischen Studien fort und wurden als "unzertrennliche Freunde" bekannt. De Rossi entwickelte eine Strategie zur systematischen Erfassung aller christlichen Inschriften und bereiste die antiken Hernici - Gebiete in Latium und Neapel.
Als Scriptor in der Vatikanischen Bibliothek katalogisierte er Hunderte von Manuskripten. Seine umfassenden Kenntnisse der römischen Topographie und die Ressourcen der Bibliothek ermöglichten ihm, die christliche Archäologie zu fördern. 1849 entdeckte er mit Alexander de Richemont die verlorenen Katakomben des Callixtus an der Via Appia Antica. Diese Katakomben, im frühen 3. Jahrhundert eröffnet, waren der Hauptfriedhof der Christen in Rom, wo neun Päpste des 3. Jahrhunderts begraben wurden. De Rossi veröffentlichte Illustrationen von Gregorio Mariani1.
Insgesamt war Giovanni Battista de Rossi ein Pionier der christlichen Archäologie und ein herausragender Gelehrter seiner Zeit.