Volksabstimmung im Saarland

Stimmzettel der Vollksabstimmung - Sammlung Stephan Jürgens

Italien Königreich

Frankierter Feldpostbeleg der italienischen Truppe an der Saar.

1935 Frankierter Feldpostbeleg der italienischen Truppe an der Saar.

Sammlung Stephan Jürgens

Saarländische Marke mit passendem Maschinensonderstempel zur Volksabstimmung im Saarland 1935. (Sammlung St. Jürgens)

Saarländische Marke mit passendem Maschinensonderstempel zur Volksabstimmung im Saarland 1935. (Sammlung St. Jürgens)

Sammlung Stephan Jürgens

Die Volksabstimmung im Saarland 1935 war ein entscheidender Moment in der Geschichte Deutschlands. Nach dem Ersten Weltkrieg wurde das Saarland durch die Bestimmungen des Versailler Vertrags von 1919 zum Mandatsgebiet des Völkerbundes. Am 13. Januar 1935 fand eine Volksabstimmung statt, in der die Bevölkerung über die Zugehörigkeit des Gebietes zum Deutschen Reich, zu Frankreich oder die Beibehaltung des Status quo entscheiden sollte.
Vor der Abstimmung gab es eine massive Propagandakampagne, insbesondere von deutscher Seite. Die NSDAP hatte sich 1933 im Saarland zur "Deutschen Front" formiert, die vom Deutschen Reich auch finanziell unterstützt wurde. Die pro deutsche Propaganda war weitaus erfolgreicher als die Warnungen von deutschen Emigranten sowie der politischen Linken im Saarland.
Von den rund 540.000 Stimmberechtigten votierten 90, 5 Prozent für Deutschland. Für den Anschluss an Frankreich stimmten nur 0, 4 Prozent. Am 1. März 1935 erfolgte der Anschluss des neu geschaffenen Gau Saarland unter Gauleiter Josef Bürckel. Die nationalsozialistische Gleichschaltungspolitik setzte unmittelbar ein. Diese Abstimmung zeigt die Macht der Propaganda und die Auswirkungen politischer Manipulation auf die öffentliche Meinung.


Zum Schutz und zur Kontrolle der Volksabstimmung wurde im Auftrag des Völkerbundes eine internationale "Abstimmungstruppe" an die Saar entsand, die zwischen Weihnachten 1934 und dem 28. Februar im Einsatz war. Diese - damals nicht so genannte - erste Blauhelmtruppe bestand aus britischen, italienischen, holländischen und schwedischen Soldaten. Das Gesamtkommando hatte ein schwedischer General, der auch als Abstimmungsleiter fungierte.

Obschon es eine Vereinbarung zwischen der Postverwaltung des Saarlandes und den Postverwaltungen der vier Länder gab, dass die Feldpost in geschlossenen, versiegelten Postsäcken übergeben und vom Saargebiet kostenlos an die jeweiligen Heimatländer übergeben werden, ist reine "Feldpost" von allen vier Truppenkontigenten sehr selten. Es wird vermutet, dass die Soldaten lieber die zivile Post des Saarlandes nutzten um die Familien zu Hause mit den Marken des Saarlandes zu beeindrucken.

Für die italienische Feldpost aus dem Saarland galten die Inlandstarife, die mit italienischen Marken zu frankieren waren. Ein Verkauf von italienischen Marken war nicht vorgesehen - man ging davon aus, dass die Soldaten über eigene Vorräte verfügten.

Vom Abstimmungstag selbst gibt es relativ viele philatelistische Belege. So setzte die saarländische Postverwaltung in Saarbrücken einen Maschinensonderstempel ein, es gibt auch Handsonderstempel. Aber auch von den vier Feldpostämter sind an diesen Tag relativ viele Belege gefertigt worden, die durch eine gewisse Uniformität auffallen.


von: Microsoft Copilot - Mit KI Unterstützung erstellt

Aufsätze in Anthologien und Zeitschriften

Relevante Kataloge