San Marino
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Francesco Cossiga (26. Juli 1928 in Sassari, Sardinien; † 17. August 2010 in Rom) war ein italienischer Politiker, der der Democrazia Cristiana (Christdemokratische Partei) angehörte. Seine politische Karriere erstreckte sich über verschiedene Ämter und Positionen:
- Ministerpräsident (1979–1980): Cossiga führte eine Übergangsregierung aus der Democrazia Cristiana, der Liberalen Partei (PLI), der Sozialdemokratischen Partei (PSDI) und parteilosen Mitgliedern. Obwohl seine 39. Nachkriegsregierung bei den Regionalwahlen im Juni 1980 gestärkt wurde, trat er im September 1980 nach einer Niederlage bei der Abstimmung über das Stabilitätsprogramm zurück.
- Präsident des Senats (1983–1985): Als Vertreter Sardiniens im Senato della Repubblica wurde Cossiga zum Präsidenten dieser Parlamentskammer gewählt.
- Staatspräsident (1985–1992): Am 24. Juni 1985 wurde Cossiga bereits im ersten Wahlgang mit einer Zweidrittelmehrheit als Nachfolger von Alessandro Pertini zum Präsidenten der Republik Italien gewählt. Während seiner Amtszeit hatte er mit politischen Herausforderungen zu kämpfen, darunter die Entführung seines politischen Mentors und Weggefährten Aldo Moro durch die Roten Brigaden.
Cossiga war eine kontroverse Figur, die sowohl Bewunderung als auch Kritik erfuhr. Seine Entscheidungen während der "anni di piombo" (bleiernen Jahre) und seine Haltung gegenüber Studentenprotesten und politischer Gewalt prägten seine politische Laufbahn. Nach seinem Rücktritt aus dem Amt des Staatspräsidenten blieb er eine bedeutende Figur in der italienischen Politikgeschichte1 2 3.