Japan.
Geschichte. Aus Urkunden, die einen Zeitraum von ungefähr 1000 Jahren umfassen, geht hervor, daß in Japan vom Anfang des 7. bis zum Anfang des 17. Jahrhunderts zeitweise regelmäßige Postein - richtungen bestanden haben, daß aber infolge der häufigen Änderungen in den politischen und gesellschaftlichen Verhältnissen des Landes diese Einrichtungen zu anderen Zeiten fast ganz in Verfall geraten waren. Fest steht, daß die japanische Post ausschließlich für Regierungszwecke eingerichtet und dem Handels - sowie überhaupt dem nichtamtlichen Briefwechsel nicht zugänglich war. Dieser wurde durch besondere Boten befördert oder befreundeten Reisenden anvertraut. Von 1630 ab, als Tokugawa zur Herrschaft in Jedo gelangt war, wurden Maßnahmen zur Verbesserung der Posteinrichtung getroffen. Von dieser Zeit ab wurden alle Briefe der Regierung nach allen Teilen des Landes versandt. Nichtamtliche Sendungen wurden jedoch nicht versandt, ebenso war auch der amtliche Briefwechsel der Daimios (erblichen Lehnsfürsten) von diesen Beförderungen ausgeschlossen. Erst nach 1660 fanden sich Unternehmer, die die Beförderung von Geschäfts - und persönlichen Briefen vermittelten. Es entstanden für diesen Verkehr im Lande hauptsächlich 5 Beförderungseinrichtungen. Von allen diesen Beförderungsmitteln wurde noch nach der Umwälzung von 1868 Gebrauch gemacht. Diese Anfänge der Briefbeförderung wurden im Jahre 1872 durch ein geregeltes Staatspostwesen nach amerikanischem Muster ersetzt, nachdem die japanische Regierung einen Amerikaner mit der Einrichtung eigener Landesposten beauftragt hatte. Dem WPV ist Japan am 1. 6. 1877 beigetreten.
in: Hans Rackow: Handwörterbuch des Postwesens