Kreta. Diese ehem. in türk. Besitz befindl. Insel wurde 1897 unter die Verwaltung von Frankreich, Großbritannien, Italien und Rußland gestellt. Bereits vorher unterhielten Frankreich, Griechenland, Italien und Österreich auf Kreta Auslandspostanstalten; die dort verwendeten Marken (kenntl. an entspr. Entwertungsstempeln) Sind bei Spezialsammlern sehr begehrt.
Von den zur Verwaltung bestellten Mächten verausgabten nur Großbritannien und Rußland für die diesen zugeteilten Gebiete bes. Marken teils eigenartiger Gestaltung. Der den Anschluß an Griechenland anstrebenden Insel wurde 1900 die Verwendung eigener Postwertzeichen zugestanden.
Interessant sind die Portomarken, da sie eindeutige Plagiate der norw. Freimarken darstellen. Die Marken Kretas, das 1913 mit Griechenland vereinigt wurde, werden kaum gesammelt, am ehesten noch als Anhang zu einer Griechenland - Sammlung.
Die großen Restbestände der kret. Marken wurden, mit versch. Auf - und Überdrucken versehen, in ganz Griechenland aufgebraucht (Mi 256—296). Vor den katalogisierten Ausgaben der »Post der Aufständischen« von 1905 ist zu warnen; abgesehen von Fälschungen sind diese Marken gestempelt prakt. nur mit Gefälligkeitsentwertung zu finden, auf wirkl. echtem Bedarfsbrief dagegen große Raritäten. Während des 2. Weltkrieges wurde Kreta von ital. bzw. dt. Truppen besetzt. Es kamen die Marken der Ägäischen Inseln in Kurs (mit entspr. Stempeln von Spezialsammlern gesucht). Den dt. Sammler interessieren bes. die Feldpostmarken mit Aufdruck Inselpost (Mi 6 und 7), die auf Kreta verwendet worden sind.
in: Ullrich Häger: Großes Lexikon der Philatelie
La Canea, Stadt auf der Insel Kreta, besaß ein griechisches Postamt, welches Marken des Mutterlandes nebst Entwertungsstempeln: bis 1881 Nummernstempel 162, von da ab Datumstempel mit Ortsangabe, verwendete. - Aufdruck (LA CANEA) auf italienischen Marken ab 1901 für das ital. Postamt.
in: Alexander Bungerz: Grosses Lexikon der Philatelie