Leonida Bissolati

Leonida Bissolati war ein bedeutender italienischer Politiker und eine führende Persönlichkeit der sozialistischen Bewegung in Italien um die Wende vom 19. zum 20. Jahrhundert.
Er wurde am 20. Februar 1857 in Cremona geboren und starb am 6. März 1920 in Rom. Bissolati war ein uneheliches Kind und trug bis zu seinem 18. Lebensjahr den Namen Leonida Bergamaschi. Später wurde er von Stefano Bissolati adoptiert, der sein Priesteramt niedergelegt hatte und Direktor der Stadtbibliothek Cremona geworden war.
Bissolati schloss sein Rechtsstudium an der Universität Bologna im Alter von 20 Jahren ab und wurde sozialistischer Gemeinderat in seiner Heimatstadt. Als praktizierender Rechtsanwalt veröffentlichte er zahlreiche Fachartikel. Von 1889 bis 1895 initiierte er ein Projekt zur Verbesserung der Lebensumstände der Landarbeiter.
Er gründete die Zeitung L’eco del popolo (Volksecho), die zum offiziellen Organ des Partito Socialista Italiano in Cremona wurde. Er veröffentlichte darin unter anderem das Kommunistische Manifest. 1896 wurde er Chefredakteur des Parteiorgans Avanti!, das er bis 1903 und dann nochmals von 1908 bis 1910 leitete.
Seine Weigerung, gegen den Krieg in Libyen aufzutreten, führte im Februar 1912 zu seinem Ausschluss aus der Fraktion der sozialistischen Partei. Im März wurde er auch aus der Partei ausgeschlossen, woraufhin er umgehend die Partito Socialista Riformista Italiano gründete.
Bei Ausbruch des Ersten Weltkrieges unterstützte er zunächst die neutrale Haltung des Königreichs Italien, gehörte aber dann zu den ersten Verfechtern eines italienischen Kriegseintritts auf Seiten der Entente. Nach dem italienischen Kriegseintritt am 23. Mai 1915 meldete er sich im Alter von 58 Jahren als Freiwilliger. Als Unteroffizier im 6. Alpini - Regiment wurde er zweimal verletzt und mit der Silbernen Tapferkeitsmedaille ausgezeichnet.
Nach dem Ende des Ersten Weltkrieges plädierte er dafür, die neuen Grenzen nach den Grundsätzen des Völkerbundes, also ethnisch zu ziehen. Als er mit diesem Grundsatz nicht durchkam, legte er Ende 1918 seine Ämter nieder.


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