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Bundesrepublik Deutschland
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Das Risorgimento, auch bekannt als die italienische Wiedergeburt, war eine bedeutende Epoche in der Geschichte Italiens, die zwischen 1815 und 1870 stattfand. Es war eine Zeit der politischen und sozialen Bewegungen, die die Vereinigung der damals eigenständigen Fürstentümer und Regionen der Apenninhalbinsel in einem unabhängigen Nationalstaat Italien anstrebten.
Die Bewegung wurde durch den Wiener Kongress von 1814/15 ausgelöst und führte nach mehreren revolutionären Aufständen und den Italienischen Unabhängigkeitskriegen zur Ausrufung des Königreichs Italien als konstitutionelle Monarchie im Jahr 1861. Die Einigung wurde 1870 mit der militärischen Einnahme des bis dahin noch verbliebenen Kirchenstaats (im Wesentlichen die Region Latium) und dessen Hauptstadt Rom durch italienische Truppen vorerst vollendet.
Zwei Schlüsselfiguren in dieser Bewegung waren Camillo Cavour, der Ministerpräsident von Piemont - Sardinien, und Giuseppe Garibaldi, ein ehemaliger Offizier und Freiheitskämpfer. Cavour strebte einen italienischen Einheitsstaat unter der Führung Sardiniens an, während Garibaldi 1861 die Bourbonen, die in Sizilien herrschten, vertrieb. Das Königreich beider Sizilien verband sich auf Wunsch der sizilianischen Bevölkerung mit Sardinien - Piemont.
Am 17. März 1861 wurde Viktor Emanuel II., der König von Piemont - Sardinien, zum König des vereinigten Italiens ausgerufen. Trotz der Einigung blieb der Wunsch bestehen, Gebiete, in denen die Bevölkerung ebenfalls Italienisch sprach - wie zum Beispiel Südtirol - Italien anzuschließen.
Das Risorgimento war nicht nur eine politische Bewegung, sondern auch eine ideologische und literarische Bewegung, die dazu beitrug, das nationale Bewusstsein des italienischen Volkes zu wecken. Es war Teil der ursprünglich am klassischen Liberalismus orientierten nationalstaatlichen Unabhängigkeits - und Einheitsbewegungen, die sich in weiten Teilen Europas ab 1815 gegen die repressive Restaurationspolitik der Staaten der Heiligen Allianz richteten.
Vermittlung und Intervention. Radetzky und Cavaignac
"Neue Rheinische Zeitung" Nr. 91 vom I September 1848
In circa drei Wochen (21. September) läuft der durch Karl Alberts Verrat abgeschlossene Waffenstillstand ab. Frankreich und England haben ihre Vermittelung angeboten. Daß Östreich sich bis jetzt noch nicht erklärt hat über seine Annahme oder Ablehnung, ist im "Spectateur républicain", dem Blatte Cavaignacs. zu lesen. Der Diktator Frankreichs wird über die östreichische Unhöflichkeit nachgerade ärgerlich und droht mit bewaffneter Intervention, wenn das Wiener Kabinett bis zu einem bestimmten Tage nicht antwortet oder die Vermittlung zurückweist. Wird sich zumal jetzt nach dem Siege über die Wiener Demokratie und die italienischen "Rebellen", von einem Cavaignac den Frieden diktieren lassen? Östreich weiß sehr wohl, daß die französische Bourgeoisie "Frieden um jeden Preis" haben will, daß überhaupt der Bourgeoisie die Freiheit oder Knechtschaft Italiens sehr gleichgültig ist und daß von ihr alles zugegeben wird, sobald man sie nur nicht offen vor der Welt blamiert und ihr damit wider Willen das Schwert in die Hand zwingt. Man sagt, Radetzky werde in Wien einen kurzen Besuch abstatten, um in betreff der Vermittelung sein entscheidendes Wort auszusprechen. Dazu braucht er nicht erst nach Wien zu reisen. Seine Politik ist jetzt obenauf und seine Ansicht wird nichts von ihrem Gewicht verlieren, wenn er selbst auch in Mailand bleibt. Ginge Östreich auf die von England und Frankreich vorgeschlagene Grundlage des Friedens ein, so würde es dies nicht aus Furcht vor der Cavaignacschen Intervention, sondern aus weit dringlichern und zwingenderen Gründen tun.
Die Italiener haben sich von den Ereignissen des März ebenso düpieren lassen wie die Deutschen. Jene glaubten, mit der Fremdherrschaft sei es nun jedenfalls zu Ende; diese meinten, das alte System sei für immer zu Grabe getragen. Statt dessen ist dort die Fremdherrschaft ärger als je, während in Deutschland das alte System sich von den paar Schlägen im März wieder erholt hat und mit mehr Wut und Rachedurst als vorher wirtschaftet.
Der Irrtum der Italiener besteht jetzt darin, daß sie von der gegenwärtigen Regierung Frankreichs Rettung erwarten. Nur der Sturz dieser Regierung könnte sie erretten. Die Italiener irren ferner darin, daß sie die Befreiung ihres Landes für möglich halten, während in Frankreich, Deutschland etc. die Demokratie täglich mehr an Terrain verliert. Die Reaktion, unter deren Schlägen jetzt Italien erlegen, ist kein bloß italienisches, sie ist ein europäisches Faktum. Italien kann sich nicht allein befreien aus den Krallen dieser Reaktion und am wenigsten durch Anrufung der französischen Bourgeoisie, die für die Reaktion in ganz Europa gerade den eigentlichen Eckpfeiler bildet.
Erst muß die Reaktion in Frankreich selber besiegt sein, ehe sie in Italien und Deutschland vernichtet werden kann. Erst muß also dort die demokratisch - soziale Republik proklamiert sein, erst muß das französische Proletariat seiner den Fuß auf den Nacken gesetzt haben, ehe an den dauerhaften Sieg der Demokratie in Italien, Deutschland, Polen, Ungarn etc. zu denken ist.
Friedrich Engels.
Die englisch - französische Vermittlung in Italien
"Neue Rheinische Zeitung" Nr. 123 vom 22. Oktober 1948
Köln, 21. Oktober. Die englisch - französische Vermittlung in Italien ist aufgegeben. Der Totenkopf der Diplomatie grinst nach jeder Revolution und namentlich nach den Reaktionen, die jeder Revolution folgen. Die Diplomatie verkriecht sich in ihr parfümiertes Beinhaus, sooft der Donner einer neuen Revolution grollt. Die Wiener Revolution hat die franzögisch - englische Diplomatie weggeblasen.
Palmerston hat seine Ohnmacht eingestanden, Bastide hat sie eingestanden. Die Wiener Revolution hat den langweiligen Korrespondenzen dieser Herren, erklären, ein Ende gemacht. Bastide hat dies dem sardinischen Gesandten, dem Marquis Ricci, offiziell eröffnet.
Auf Befragen des letztern, "ob Frankreich unter gewissen Umständen die Waffen zugunsten Sardiniens ergreifen Würde", hat der farouche Republikaner Bastide (vom "National") einen Knix gemacht, einmal, zweimal, dreimal und gesungen:
Vertraut auf mich und helft euch selbst, so wird auch Gott euch helfen.
Frankreich halte am Prinzipe der Nichtintervention fest, an demselben Prinzipe, von dessen Bekämpfung Bastide und die übrigen Herren des "National" jahrelang zehrten zu Guizots Zeiten.
In dieser italienischen Frage hätte sich die französische "honette" Republik tödlich blamiert, wäre sie nicht erhaben über Schmach seit dem Schicksalschwangern Juni.
Rien pour la gloire! sagen die Freunde des Handels unter allen Umständen. Rien pour la gloire! ist das Motto der tugendhaften, der gemäßigten, der anständigen, der gesetzten, der honetten, mit einem Worte — der Bourgeoisrepublik. Rien pour la gloire!
Lamartine war die Einbildung der Bourgeoisrepublik von selbst, die überschwengliche, die phantastische, die schwärmerische Vorstellung, die sie sich von sich selbst machte, ihr Traum von ihrer eigenen Herrlichkeit. Was kann man sich nicht alles einbilden! Wie Äolus aus seinem Schlauche alle Winde, so entfesselte er alle Luftgeister, alle Phrasen der Bourgeoisrepublik und blies sie nach Ost und West, windige Worte von Fraternität aller Völker, von der Emanzipation, die allen Völkern durch Frankreich bevorstehe, von Aufopferung Frankreichs für alle Völker.
Er tat — nichts.
Die Tat zu seinen Phrasen übernahm Cavaignac und sein auswärts gekehrtes Organ, Bastide.
Die unerhörten Szenen in Neapel, die unerhörten Szenen in Messina, die unerhörten Szenen im Mailändischen ließen sie ruhig unter ihren Augen vorgehen.
Und damit nicht der geringste Zweifel übrigbliebe, daß in der "honetten" Republik dieselbe Klasse herrsche, also auch dieselbe auswärtige Politik wie unter der konstitutionellen Monarchie, unter Cavaignac dieselbe wie unter Louis - Philippe, nimmt man in den Völkerzwistcn zu dem alten ewig neuen Mittel seine Zuqucht, zur entente cordiale mit England, mit dem England Palmerstons, mit dem England der kontrerevolutionären Bourgeoisie.
Die Geschichte durfte aber die Spitze nicht vergessen, die Pointe. Ein Redakteur des "National", Bastide, mußte krampfhaft die Hand Englands ergreifen. Und die entente cordiale War der Haupttrumpf, den der arme Anglophage "National" sein Leben lang ausgespielt hatte gegen Guizot.
Auf dem Grabstein der "honetten" Republik wird zu lesen sein: Bastide -
Palmerston.
Aber selbst die entente cordiale Guizots 1st von den "honetten" Republikanern überboten Worden. Die Offiziere der französischen Flotte ließen sich von den neapolitanischen Offizieren in einem Bankett traktieren — jubelten Gesundheit zu dem Könige von Neapel, dem blödsinnigen Tiger Ferdinand, auf den noch rauchenden Trümmern von Messina. Über ihren Köpfen aber verdampften die Phrasen Lamartines.
Geschrieben von Karl Marx.
Die revolutionäre Bewegung in Italien
"Neue Rheinische Zeitung Nr. 156 vom 30. November 1848
Köln, 29.November. Endlich, nach sechsmonatlichen, fast ununterbrochenen Niederlagen der Demokratie, nach einer Reihe der unerhörtesten Triumphe der Kontrerevolution, endlich zeigen sich wieder Symptome eines baldigen Siegs der revolutionären Partei. Italien, das Land, dessen Erhebung das Vorspiel zur europäischen Erhebung von 1848 bildete, dessen Sturz das Vorspiel zum Falle von Wien war, Italien erhebt Sich zum zweitenmal. Toskana hat sein demokratisches Ministerium durchgesetzt, und Rom hat sich soeben das seinige erobert.
London, den 10.April; Paris, den 15.Mai und 25. Juni; Mailand, den 6.August; Wien, den I .November — das sind die vier großen Daten der europäischen Kontrerevolution, die vier Meilensteine, welche die durcheilten Entfernungen auf ihrem letzten Triumphzuge bezeichnen.
In London, den 10.April, wurde nicht nur die revolutionäre Macht der
Chartistent, es wurde auch zuerst die revolutionäre Propaganda des Februarsiegs gebrochen. Wer England und seine ganze Stellung in der modernen Geschichte richtig auffaßt, konnte Sich darüber nicht wundern, daß die Revolutionen des Kontinents für den Moment spurlos an ihm vorübergingen. England, das Land, das durch seine Industrie und seinen Handel alle jene revolutionierenden Nationen des Kontinents beherrscht und vermöge seiner Herrschaft über die asiatischen, amerikanischen und australischen Märkte doch verhältnismäßig wenig von ihrer Kundschaft abhängt; das Land, in dem die Gegensätze der modernen bürgerlichen Gesellschaft, die Klassenkämpfe zwischen Bourgeoisie und Proletariat am weitesten entwickelt, am höchsten auf die Spitze getrieben sind, England hat mehr als jedes andere Land seine eigene, selbständige Entwicklung. England bedarf nicht des Herumtappens kontinentaler provisorischer Regierungen, um der Lösung von Fragen, der Aufhebung von Gegensätzen näherzukommen, deren Lösung und Aufhebung vor allen andern Ländern sein Beruf ist. England akzeptiert nicht die Revolution vom Kontinent, England wird, wenn seine Stunde geschlagen hat, dem Kontinent die Revolution diktieren. Das war die Stellung Englands, das die notwendige Folge dieser Stellung, und daher war der Sieg der "Ordnung" am 10. April ganz erklärlich. Aber wer erinnert sich nicht, wie dieser Sieg der "Ordnung", der erste Gegenstoß gegen die Stöße des Februar und März, überall der Kontrerevolution einen neuen Halt gab, den sogenannten Konservativen den Busen mit kühnen Hoffnungen schwellte! Wer erinnert sich nicht, wie in ganz Deutschland das Auftreten der Londoner Spezialkonstabler sogleich von der gesamten Bürgerwehr zum Vorbild genommen wurde! Wer erinnert sich nicht, welchen Eindruck dieser erste Beweis machte, daß die losgebrochene Bewegung nicht unwiderstehlich sei!
Paris, den 15.Mai, lieferte sogleich das Gegenstück des Siegs der englischen Stillstandspartei. Der 10.April hatte den äußersten Wogen der revolutionären Sturmflut einen Damm entgegengesetzt; der 15.Mai brach ihre Gewalt an ihrem Ausströmungspunkte selbst. Daß die Februarbewegung nicht unaufhaltsam sei, hatte der 10. April bewiesen; daß die insurrektionelle Bewegung in Paris zu hemmen sei, bewies der 15. Mai. Die Revolution, in ihrem Zentrum geschlagen, mußte natürlich auch in der Peripherie erliegen. Und das geschah täglich mehr in Preußen und in den kleinern deutschen Staaten.
Aber noch war die revolutionäre Strömung stark genug, um in Wien zwei Siege des Volks, den ersten auch am 15. Mai, den zweiten am 26.Mai möglich zu machen, und der Sieg des Absolutismus in Neapel, der ebenfalls am 15. Mai erkämpft wurde, wirkte durch seine Exzesse eher als Gegengewicht gegen den Sieg der Ordnung in Paris. Es fehlte noch etwas; nicht nur die revolutionäre Bewegung mußte in Paris geschlagen werden, der bewaffneten Insurrektion mußte in Paris selbst der Zauber der Unbesiegbarkeit abgestreift werden; erst dann konnte die Kontrerevolution ruhig sein.
Und das geschah zu Paris in der viertägigen Schlacht vom 23. bis zum 26. Juni. Vier Tage Kanonendonner — und die Uneinnehmbarkeit der Barrikaden, die Unüberwindlichkeit des bewaffneten Volks war dahin. Was anders hatte Cavaignac durch seinen Sieg bewiesen, als daß die Gesetze der Kriegskunst mehr oder weniger dieselben sind in der Straße wie im Défilé, gegenüber der Barrikade wie gegenüber dem Verhau und der Bastion? Daß 40000 undisziplinierte bewaffnete Arbeiter, ohne Kanonen und Haubitzen und ohne Zufuhr von Munition, einer organisierten Armee von 120000 alten Soldaten und 150000 Nationalgardisten, unterstützt von der besten und zahlreichsten Artillerie und reichlich mit Munition versehen, nicht länger als vier Tage widerstehen können? Der Sieg Cavaignacs war die platteste Erdrückung der geringeren Zahl durch die siebenfache Überzahl, der ruhmloseste Sieg, der je erfochten, und um so ruhmloser, je mehr Blut er trotz der kolossalen Übermacht kostete. Und dennoch staunte ihn die Welt als ein Wunder an — weil dieser Sieg der Übermacht dem Pariser Volk, der Pariser Barrikade den Nimbus der Unbesiegbarkeit genommen hatte. In den 40000 Arbeitern hatten Cavaignacs Dreihunderttausend nicht nur die 40000 Arbeiter, sie hatten, ohne es zu wissen, die europälsche Revolution besiegt. Wir wissen es alle, welche unaufhaltsam stürmische Reaktion von jenem Tage an hereinbrach. Da war kein Hemmen mehr möglich; die konservative Gewalt hatte das Volk in Paris mit Granaten und Kartätschen besiegt, und was in Paris möglich war, konnte man anderswo auch nachmachen. Der Demokratie blieb weiter nichts übrig, als nach dieser entscheidenden Niederlage den Rückzug so ehrenvoll wie möglich zu machen und das nicht mehr haltbare Terrain in Presse, Volksversammlungen und Parlamenten wenigstens Schritt für Schritt zu verteidigen.
Der nächste große Schlag war der Fall Mailands. Die Wiedereroberung Mailands durch Radetzky bildet in der Tat das erste europäische Faktum seit dem Pariser Junisieg. Der Doppeladler auf der Kuppel des Mailänder Doms, das bedeutete nicht nur den Fall von ganz Italien, das bedeutete auch das Wiedererstehen des Schwerpunkts der europäischen Kontrerevolution, das Wiedererstehen Östreichs. Italien erschlagen und Östreich auferstanden was konnte die Kontrerevolution mehr verlangen! Und es ist eine Tatsache, mit Mailands Fall erschlaffte in Italien die revolutionäre Energie momentan, stürzte Mamiani in Rom, wurden die Demokraten in Piemont besiegt; und zugleich erhob die reaktionäre Partei in Östreich wieder ihr Haupt und begann mit neuem Mut von dem Hauptquartier Radetzkys, ihrem Zentrum, aus ihre Intrigen über alle Provinzen auszuspinnen. Erst jetzt ergriff Jellachich die Offensive, erst jetzt kam die große Allianz der Kontrerevolution mit den östreichischen Slawen vollends zustande.
Von den kleinen Intermezzi, in denen die Kontrerevolution lokale Siege erfocht und einzelne Provinzen eroberte, von der Frankfurter Schlappe usw. spreche ich nicht. Dergleichen hat lokale, vielleicht nationale, aber keine europäische Bedeutung.
Endlich, am 1 .November wurde das Werk vollendet, das am Tage von Custozza begonnen: Wie Radetzky in Mailand eingezogen war, so zogen Windischgrätz und Jellachich in Wien ein. Die Methode Cavaignacs ist auf den größten und tätigsten Herd der deutschen Revolution angewandt worden und mit Erfolg, die Revolution ist in Wien wie in Paris unter Blut und rauchenden Trümmern erstickt worden.
Aber fast scheint es, als sollte der Sieg vom 1 .November zugleich den Punkt bezeichnen, wo die rückgängige Bewegung umschlägt und eine Krise eintritt. Der Versuch, die Wiener Heldentat in Preußen Stück für Stück zu wiederholen, ist gescheitert; im günstigsten Falle, selbst wenn das Land die konstituierende Versammlung verlassen sollte, hat die Krone nur einen halben, nichts entscheidenden Sieg zu erwarten, und jedenfalls ist der erste entmutigende Eindruck der Wiener Niederlage gebrochen, gebrochen durch den plumpen Versuch, sie in jedem ihrer Details zu kopieren.
Und während der Norden von Europa entweder schon wieder in die Knechtschaft von 1847 zurückgeschleudert ist oder mühsam die Eroberungen der ersten Monate gegen die Kontrerevolution verteidigt, erhebt Sich plötzlich Italien wieder. Livorno, die einzige italienische Stadt, die durch den Fall Mailands zu einer siegreichen Revolution aufgestachelt wurde, Livorno hat endlich seinen demokratischen Aufschwung dem ganzen Toskana mitgeteilt und ein entschieden demokratisches Ministerium durchgesetzt, entschiedener als je eins in einer Monarchie, und so entschieden, wie nur wenige in einer Republik bestanden; ein Ministerium, das auf den Fall Wiens und die Wiederherstellung Östreichs mit der Proklamation der italienischen konstituierenden Nationalversammlung antwortet. Und der revolutionäre Feuerbrand, den dies demokratische Ministerium damit in das italienische Volk geschleudert, hat gezündet: In Rom ist Volk, Nationalgarde und Armee wie ein Mann aufgestanden, hat das tergiversierende, kontrerevolutionäre Ministerium gestürzt, ein demokratisches Ministerium errungen, und an der Spitze seiner durchgesetzten Forderungen steht: Regierung nach dem Prinzip der italienischen Nationalität, d. h. Beschickung der italienischen Konstituante, die Guerazzi vorgeschlagen.
Daß Piemont und Sizilien folgen werden, ist keinem Zweifel unterworfen. Sie werden folgen, wie sie im vorigen Jahre gefolgt sind.
Und nun? Wird diese zweite Auferstehung Italiens binnen drei Jahren, wie die vorhergehende, die Morgenröte eines neuen Aufschwungs der europäischen Demokratie sein? Fast hat es den Anschein. Das Maß der Kontrerevolution ist voll bis zum Überlaufen. Frankreich im Begriff, sich einem Abenteuerer in die Arme zu werfen, um nur der Herrschaft Cavaignacs und Marrasts zu entgehn, Deutschland zerrissener als je, Österreich erdrückt, Preußen am Vorabend des Bürgerkriegs, alle, alle Illusionen des Februar und März unbarmherzig vom Sturmschritt der Geschichte zertreten. Wahrlich, das Volk könnte aus neuen Siegen der Kontrerevolution nichts mehr lernen !
Möge es die Lehren dieser letzten sechs Monate bei der kommenden Gelegenheit rechtzeitig und furchtlos anwenden.
Geschrieben von Karl Marx.
Der italienische Befreiungskampf und die Ursache seines jetzigen Mißlingens
"Neue Rheinische Zeitung" Nr. 73 vom 12. August 1848
Mit der nämlichen Schnelligkeit, als die Östreicher im März aus der Lombardei hinausgeschlagen wurden, sind sie jetzt triumphierend zurückgekehrt und bereits in Mailand eingezogen.
Das italienische Volk hat es an keinem Opfer fehlen lassen. Mit Gut und Blut stand es bereit, das angefangene Werk Ende führen und seine nationale Selbständigkeit zu erkämpfen.
Nein dem Mute, der Begeisterung, der Aufopferungsfäh; gkeit entsprachen nirgends diejenigen, welche am Ruder standen. Offen oder geheim taten sie alles, nicht um die in ihre Hände gelegten Mittel zur Befreiung von der brutalen Tyrannei Östreichs zu verwenden, sondern um die Volkskraft zu lähmen und die alten Zustände ihrem Wesen nach baldmöglichst zurückzuführen.
Der Papst, von der östreichisch - jesuitischen Politik täglich mehr bearbeitet und gewonnen, legte dem Ministerium Mamiani alle Hindernisse in den Weg. die ihm in Verbindung mit den "Schwarzen" und den "Schwarz - Gelben" zu Gebote standen. Das Ministerium selbst hielt sehr patriotische Reden vor beiden Kammern, besaß aber nicht die nötige Energie, um seinen guten Willen zur Tat zu machen.
In Toskana trat die Regierung zwar mit schönen Worten, aber mit noch weniger Taten hervor. Allein, der Hauptfeind der Freiheit unter den einheimischen Fürsten war und ist Karl Albert. Die Italiener hätten stündlich den Spruch wiederbolen und beachten sollen: "Der Himmel schütze uns vor unsern Freunden, vor unsern Feinden werden uns schon selber schützen!" Den Bourbonen Ferdinand brauchten sie nur wenig fürchten; er war längst demaskiert. Dagegen ließ sich Karl Albert als "la spada d´ Italia" (das Schwert Italiens) überall Loblieder singen und als den Helden preisen, dessen Degenspitze für Italiens Freiheit und Selbständigkeit die sicherste Garantie biete.
Seine Emissäre gingen aus nach allen Orten Oberitaliens und schilderten
ihn als den einzigen Mann, der das Vaterland retten könne und werde. Damit er dies könne, sei freilich die Bildung eines oberitalischen Königreichs notwendig. Erst dadurch werde ihm die nicht zum Widerstande gegen Östreich, sondern zum Hinauswerfen desselben aus Italien erforderliche Macht in die Hände gelegt. Der Ehrgeiz, der ihn zur Verbindung mit den Carbonaris vermocht, die er später verriet, dieser Ehrgeiz stärker als je erwacht und ließ ihn von einer Machtfülle und Herrlichkeit träumen, vor denen der Glanz aller übrigen Fürsten Italiens sehr bald erbleichen müßte.
Die ganze Volksbewegung des Jahres 1848 glaubte er zum Besten seiner kläglichen Person konfiszieren zu können. Von Haß und Mißtrauen gegen alle wahrhaft liberalen Männer erfüllt, umgab er Sich mit Leuten, die mehr oder weniger dem Absolutismus und zur Förderung des königlichen Ehrgeizes geneigt waren. Er stellte an die Spitze des Heeres solche Generale, deren geistiges Übergewicht oder deren politische Ansichten er nicht zu fürchten hatte, die aber weder das Vertrauen der Soldaten noch das Talent besaßen, welches zur glücklichen Führung des Krieges erfordert wurde.
Pomphaft nannte er den Italiens, während er den zu Befreienden sein Joch als Bedingung auferlegte. Die Umstände waren ihm günstig wie selten einem Menschen. Seine Gier, recht und womöglich alles zu haben, ließ ihn endlich auch das verlieren, was er bereits gewonnen. Solange der Anschluß der Lombardei an Piemont noch nicht völlig entschieden, solange die Möglichkeit einer republikanischen Regierungsform noch vorhanden war, blieb er den Östreichern gegenüber, so schwach sie auch verhältnismässig zu jener Zeit waren, unbeweglich in seinen Verschanzungen. Er ließ Radetzky, d ´Aspre, Welden etc. eine Stadt und Festung nach der andern in den venetianischen Provinzen erobern, er rührte sich nicht. Venedig zeigte sich für ihn erst der Hülfe würdig, als es sich unter seine Krone geflüchtet.
So mit Parma und Modena. Inzwischen hatte sich Radetzky verstärkt und alle Maßregeln zum Angriff, und der Unfähigkeit und der Blindheit Karl
Alberts und seiner Generale gegenüber, zum entscheidenden Siege getroffen.
Der Ausgang ist bekannt. Von nun an können und werden die Italiener ihre Befreiung nicht mehr in die Hände eines Fürsten oder Königs legen; behufs ihrer Rettung müssen sie vielmehr diese "spada d´ Italia" als untauglich möglichst schnell ganz beiseite schaffen. Hätten sie das früher getan, den König und sein System nebst allen Anhängern desselben in Ruhestand versetzt und eine demokratische Union unter sich hergestellt, so befand sich jetzt wahrscheinlich kein Östreichcr mehr in Italien. Statt dessen haben sie nicht bloß umsonst alle eines von ihren Feinden wütend und barbarisch geführten Krieges umsonst erduldet und vergebens die schwersten Opfer gebracht, sondern sie sind auch dem ganzen Rachedurst der metternich—östreichischcn Reaktionsmänner und ihrer Soldateska schutzlos preisgegeben
Wer die von Radetzky an die Bewohner der Lombardei, von Welden an die römischen Legationen gerichteten Manifeste überliest, der wird begreifen daß den Italienern Attila mit seinen Hunnenscharen noch als Engel der Milde erscheinen müßte. Die Reaktion und Restauration ist vollständig. Der Herzog von Modena, "il carnefice" (der Henker) genannt, der den Östreichern Gulden zur Kriegsführung vorgestreckt, kehrt ebenfalls zurück.
Die Völker haben sich durch ihre Großmut schon so oft ihre eigene Grube gegraben, daß sie endlich klug werden und ein bißchen von ihren den lernen müssen. Die Modenesen den Herzog, der während seiner frühern Regierung Tausende wegen politischer Bestrebungen hatte einkerkern, hängen und erschießen lassen, ruhig seines Weges ziehen. Dafür kehrt er zu ihnen zurück, um mit verdoppelter Lust sein fürstliches Blutamt auszuüben.
Die Reaktion und Restauration ist vollständig. Sie ist es aber nur interimistisch. Der revolutionäre Geist ist zu tief ins Volk gedrungen, als daß man ihn auf die Dauer bemeistern könnte. Mailand, Brescia und andere Orte haben im März gezeigt, was dieser Geist vermag. Das Übermaß der Leiden wird zu einer neuen Erhebung führen. Mit Zurateziehung der bittern Erfahrungen während der letzten Monate wird Italien neue Illusionen zu vermeiden und unter einheitlichem demokratischen Banner seine Selbständigkeit sichern wissen.
Von Friedrich Engels
Diego Carraro, u.a.: 1867 - 1870 Da Mentana a Porta Pia. Storia Postal della Presa di Roma
Associazione Italiana di Storia Postale
Milano 2020
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Gianluigi Maria Forti: La Riforma postale del 1863 nel Regno d´Italia. leggi, convenzioni, documenti, tariffe
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Vignola 2018
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R. Cassandri, G. di Bella, A. Ferrario: 1860 Lettere dalla guerra d´Italia. Sulle tracce die garibaldini
Club della Filatelia dOro Italiana
Milano 2015
Lorenzo CARRA & Gianni und Diego CARRARO: 1866, La terza guerra d´indipendenza, La posta militare italiana
Associazione Italiana Collezionisti Posta Militare e Storia Postale
Rimini 2014
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Bruno Crevato - Selvaggi: Quel Magnifico Biennio 1859 - 1861
Camera die Deputati, Federazione Fra Le Società Filateliche Italiane
Roma-Rimini 2012
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ITALIA 150 - I 150 anni dell Unita d´Italia attraverso la lilatelia tematica
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Ernst Bernardini: Die Briefpost zwischen Österreich und Italien von 1850 bis zur UPU
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Sergio Chieppi: Storia postale della Toscana: Dal Granducato a Firenze capitale
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Gerhard Feldbauer: Geschichte Italiens. Vom Risorgimento zur Gegenwart
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Samantha Owen: Writing a History of Broken Continuity: The One Hundered Years of Italian Unification Celebrations
in: Bulletin of Italian Politics. Vol.4 No. 1, 2012
Glasgow 2012
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James Walston: Italys 150th Anniversary
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Glasgow 2011
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Rosario Forlenza, Björn Thomassen: From Myth to Reality and Back Again: The Fascist and Post - Fascist Reading of Garibaldi and the Risorgimento
in: Bulletin of Italian Politics. Vol.3 No. 2, 2011
Glasgow 2011
Maurizio Carbone, James L. Newell: The Long Road to National Unity
in: Bulletin of Italian Politics. Vol.3 No. 2, 2011
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