Jean de Sperati, geboren am 14. Oktober 1884 in Pistoia, Italien, und gestorben am 27. April 1957 in Aix - les - Bains, Frankreich, war einer der berühmtesten Briefmarkenfälscher der Welt. Seine Fälschungen waren so gut, dass selbst Briefmarkenprüfer aus seiner Zeit sie als echt attestierten. Von Beruf war er Drucker und Graveur.
Sperati wurde 1884 in Italien geboren, verbrachte jedoch den Großteil seines Lebens in Frankreich. Bereits in seiner Jugend in Pisa und später in Frankreich begann er mit dem Briefmarkensammeln. Er interessierte sich außerdem besonders für die Drucktechniken der damaligen Zeit sowie für die damals noch junge Fotografie. Verwandte besaßen eine Ansichtskartenfabrik sowie eine Papierfabrik. Dadurch erlangte Jean de Sperati zahlreiche fotografische, drucktechnische wie auch chemische Kenntnisse. Dies waren die Grundlagen für seine weitere Karriere als Briefmarkenfälscher.
Die ersten Versuche, Briefmarken zu kopieren, gelangen Jean de Sperati außergewöhnlich gut. Es handelte sich dabei um wertvolle Marken von San Marino, die allesamt von Briefmarkenexperten als echt erklärt wurden. Daraufhin begann Sperati mit zahlreichen weiteren Kopien von wertvollen Briefmarken aus der ganzen Welt. Es entstanden weit über 500 meisterliche Fälschungen aus über 100 verschiedenen Ausgabegebieten.
1942 geriet der Briefmarkenfälscher zum ersten Mal in seinem Leben in Konflikt mit dem Gesetz. Eine Wertsendung von Sperati nach Portugal wurde vom französischen Zoll abgefangen. Sie enthielt mehrere gefälschte deutsche Briefmarken. Jean de Sperati wurde wegen unerlaubter Kapitalausfuhr angezeigt. Er beteuerte jedoch seine Unschuld. Er erklärte der Polizei, dass es sich bei den vermeintlich wertvollen Raritäten aus Deutschland lediglich um Kopien handelte, die er selbst angefertigt hatte. Daraufhin rief die Polizei die besten Briefmarkenexperten des Landes herbei, um den Sachverhalt zu klären. Diese kamen zu dem Urteil, dass es sich bei allen Briefmarken um Originale handle und diese ausgesprochen wertvoll seien. Den Vorsitz der Experten hatte der Forensiker Edmond Locard aus Lyon inne. Jean de Sperati konnte zwar die Polizei noch von der Falschheit der Raritäten überzeugen, wurde jedoch dadurch wegen Betruges angeklagt. Der Prozess gegen ihn fand im April 1948 statt.
Jean de Sperati versuchte dem Gericht zu erklären, dass er beim Verkauf der Briefmarken keine betrügerischen Absichten hatte. Er fühle sich als Künstler und nicht als Fälscher. Weiterhin erklärte er dem Gericht, dass er nur vergessen habe, die Briefmarken als Fälschungen zu kennzeichnen, er werde dies aber in Zukunft nachholen..
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Sperati, Jean de, in Aix - les - Bains, Frankreich, stellte "hochkünstlerische Reproduktionen" von wertvollen klassischen M. her. Nach aufdeckung des Schwindels endete die Sache mit Gefängnis für Sp. (1948).
in: Ernst Krapp: ABC der Philatelie. Illustriertes Hand - und Wörterbuch